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Der Ortsname SCHÖNWITZ

Beschreibung:
(1910) Themis (griechische Göttin des Rechts) mit Schwert und Waage.
(1970) Nackte weibliche Person, die mit dem linken Fuß auf einem Adler steht und über sich ein Band schwingt.


Namensstamm

Der Ort SCHÖNWITZ wurde ca. 1300 errichtet. 1350 wurde der Ort urkundlich mit "Schenewitz" erwähnt. Im Jahre 1447 wird in "Schenewicz" eine Holzkirche erwähnt. Spätestens seit 1750 wird der Ort SCHÖNWITZ in der bis 1945 geltenden Schreibweise genannt.

Die Namensendung "witz" ist die eingedeutschte Variante der slawischen Endung "wice", welche auf eine Ansiedlung hinweist. Im östlichen Europa sind die Endungen entsprechend -wice (Katowice, Polen) oder -vice (Budejovice, Tchechoslovakei). Die Endungen -nitz (Barnitz), -litz (Görlitz), -sitz (Lausitz) und allgemein -itz (Weiditz, Prietitz) finden sich überall im deutschen Sprachraum und dienen als Kennzeichnung eines Ortes mit altem slawischen Ortsrecht. Vermutlich wurde der Ort Schenewitz jedoch als Ort mit "deutschem" Ortsrecht gegründet.

Nach 1946 wurde der Ort SCHÖNWITZ zu Ehren des russischen Generals Karców, welcher zum Kriegsende in einer Schlacht in der Nähe von Schönwitz gefallen ist, in "Karców" umbenannt.
 

Historie des Orts

Durch eine Recherche im Internet wurde ich auf Publikationen von Hern Walter Schelenz bzw. Herrn Alois Jaron aufmerksam. Herr Schelenz ist Amateur-Heimatforscher des Kreises Falkenberg (zu dem auch der Ort SCHÖNWITZ gehört) und kommt aus dem Kreis Falkenberg. Herr Jaron kommt aus dem Ort SCHÖNWITZ, ist quasi ein "Ur-Einwohner", und ebenfalls Heimatforscher für diese Gegend. Herr Schelenz erklärte mir das Entstehen dieser Publikationen folgendermaßen:

Anläßlich des Geburtstags der Ehefrau eines Schulfreundes (die aus dem Ort SCHÖNWITZ kam) stellte Herr Schelenz in einer 36 seitigen Gedenkschrift alles Wissenswerte um den Ort SCHÖNWITZ zusammen. Herr Jaron griff dieses Manuskript auf und ergänzte es um weitere Informationen, so daß 1971 eine 86 seitige Dokumentation "SCHÖNWITZER Heimatgeschichten" entstand. Bis 1983 hatten sich weitere wichtige Dokumente angesammelt, welche Herr Jaron in einer weiteren Publikation veröffentlichte.

Somit gibt es nun die "Schönwitzer Heimatchronik Teil 1" und "Schönwitzer Heimatchronik Teil 2", welche ausführlich Details des Ortes SCHÖNWITZ, von Nachbarorten, des Kreises Falkenberg und Schlesiens allgemein erläutert. Diese Chroniken können hier per Fernleihe ausgeliehen werden.

Hier in der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Ereignisse des Ortes Schönwitz kurz zusammen gefaßt. Weitere Angaben dazu kann man in den oben genannten Publikationen nachlesen.
 
 
Wichtige Ereignisse des Ortes SCHÖNWITZ
~1300 Ort gegründet als deutschrechtliches  Bauerndorf 
1350 Ort  Name SCHENEWITZ erwähnt 
1376 Ort  im Schematismus des Bistums Breslau als selbstständige Pfarrei erwähnt 
Kirche  1. katholische Kirche gebaut (soll abgebrannt sein) 
1594 Kirche  2. katholische Kirche aus Holz gebaut (1906 wg. Baufälligkeit abgerissen)
Kirche Aufgabe der selbstständigen katholischen Pfarrei, katholische Kirche wird Filialkirche von Dambrau
1767-1786 Gut "Alter" Herr von Tschirsky  ist Landrat des Kreises Oppeln 
1776 Ort Ortssiegel nach älterem Vorbild erstellt (siehe oben)
1783 Ort 421 (meist evangelische) Einwohner19 Bauern-, 30 Gärtner, 18 Häuslerstellen 
1791 Schloss Herr von Tschirsky (Sohn des Landrats) baut Schloss mit Park (Tschirsky als „Gerichtsherren von Schönwitz und Bogendorf" erwähnt) 
1818-1831 Schloss, Gut Major von Anstädt Besitzer von Schloss und Gut 
1831-1843 Schloss, Gut Graf von Stollberg-Stollberg Besitzer von Schloss und Gut 
1843-1857 Schloss, Gut Herr Ottow Besitzer von Schloss und Gut 
1857-1862 Schloss, Gut Herr Weber Besitzer von Schloss und Gut 
1862-1889 Schloss, Gut Herr Walter Besitzer von Schloss und Gut
1889-1890 Schloss, Gut 18.07.1889-05.06.1890 Sequestation wg. schlechter Bewirtschaftung 
1890 Schloss, Gut Landesältester Herr von Wichelhaus auf Norok ist am 06.05.1890 Käufer von Schloss und Gut. 
1890-1920 Schloss, Gut Ab 22.07.1890 ist Sohn Friedrich von Wichelhaus Besitzer von Schloss und Gut 
~1800 Schule Gründung der katholischen und evangelischen Schule 
~1850 Ort 19 Bauern, 16 Freigärtner, 16 Zinsgärtner, 51 Häusler 
~1890 Ort 603 Einwohner10 Bauern, 6 Restbauern, 14 Halbbauern, 16 Gärtner, 33 Häusler, Geschäftshäuser, Siedlungshäuser, Gastwirtschaften 
1891 Kirche Gründung der evangelischen Kirchengemeinde Schönwitz/Dambrau, 
Bau der evangelischen Kirche (als Filialkirche der evgl. Pfarrei Schurgast) 
~1900 Gut bis ~1900 war die Gutsbrauerei in Betrieb 
1910 Ort Ortsteile: Schönwitz, Kolonie Friederichsfelde, Ferdinandshof 
794 Einwohner, 122 Wohnhäuser, 1074 ha Gemarkungsfläche 
~1920-ff Schloss, Gut Rittergut und Vorwerk Friederichsdorf im Besitz von Dr. Berndt von Wichelhaus, insgesamt 426 ha, davon 108 ha Wald 
24.01.1945 Krieg russische Truppen dringen in den Ort ein 
Februar 1945 Krieg 7 Wochen Kampfgebiet 
bis Mai 1945 Krieg Flucht der deutschen Einwohner 
Mai 1945 Krieg Polen besetzen Höfe 
Sommer 1946 Krieg Ausweisung der zurückgekehrten deutschen Einwohner 
1946-heute Ort heutiger polnischer Ortsname: Karców (ehem. russischer General)


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